Die Glatt ist kein wilder Fluss, sie hat vom Greifensee bis zum Rhein nur 85 m Gefälle auf 20 km. Ihre Ufer sind gegen Unterspülung geschützt durch Steinblöcke. Oberhalb der niedri- gen Böschung begleiten breite Wege den Fluss. Wanderweg und Veloweg wechseln mehrmals die Seiten. Manchmal wachsen zwischen Weg und Fluss Bäume und Sträucher, meist istder Blick auf das Wasser frei. Ausser dem Rauschen an den künstlichen Schwellen hört man oft nur Vögel und Frösche auf dem ersten Teil der Wanderung. Diese beginnt am Bahnhof Glattfelden mit einem steilen Abstieg über Treppen. Bald weist eine Tafel auf ein Naturschutzgebiet hin: im Auenwald verborgene Tümpel mit Schilf. Flache Wiesen und Äcker im Innern der Mäander (Flussbiegungen) wechseln ab mit steilen, oft rutschigen Prallhängen an den Aussenseiten. Südlich der Herrenwis, auf der Westseite, fällt oberhalb einer Grasböschung ein langes, vorspringendes Felsband auf. Es besteht aus eiszeitlichem Schotter (Flusskies), der durch Kalkausscheidung zu Nagelfluh verhärtet wurde. Wer hinaufsteigt, entdeckt weiter links flache Tümpel mit Kaulquappen (im Frühling). Flussaufwärts verlässt der Weg bald die Glatt und lässt Raum für das umzäunte Naturschutzgebiet «Glattauen», das 1980 geschaffen wurde. Der Fluss wurde renaturiert, darf sich teilen und Inseln bilden. Es entstanden Feucht- und Trockenbiotope für vielfältige Planzengesellschaften mit Insekten, Amphibien und Reptilien. Ein abzweigender Pfad führt über einen Hügel mit Lehrtafeln. Nach einer geraden Strecke am Ostufer und einer Biegung wechselt der Weg auf die Westseite. Lärm von der Autobahn und von landenden Flugzeugen, dann die Ruine der Spinnerei Jakobstal (die der Weg mit Treppen umgeht) zeigen die Kehrseiten der Zivilisation. Auf der langen Geraden nach Niederhöri bieten Bäume Schatten und Abwechslung: Silberweiden, Birken, Robinien. Beim Gemeindehaus mit Uhrtürmchen Treppenstufen zum Ausruhen. Bessere Sitzgelegenheiten mit Feuerstelle und Spielplatz 600 m weiter kurz vor der Brücke Oberhöri. Von dort bis zum Bahnhof Niederglatt fliesst die Glatt durch Wohngebiet.
Information
Parcours de la randonnée
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www.zuercher-wanderwege.ch
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Glattfelden
0:00
0:00
Herrenwis Brücke
0:30
0:30
Hochfelden Brücke
1:05
0:35
Niederhöri Brücke
1:50
0:45
Oberhöhri Brücke
2:00
0:10
Nöschikon Brücke
2:15
0:15
Niederglatt
2:40
0:25
Propositions de randonnées

Bülach
— Embrach-Rorbas
• ZH
Pässe: Eschenmosen
Wer das Zürcher Unterland vor allem mit Zersiedelung, Fluglärm und Industrie verbindet, wird auf dieser Route angenehm überrascht. Schnell lassen wir den hektischen Alltag hinter uns. Vom Bahnhof Bülach aus folgen wir dem Wegweiser Richtung Eschenmosen und gelangen so ins sehenswerte Altstädtchen. Beim grossen Brunnen und den Riegelhäusern biegen wir links in die Brunngasse ein und treffen dann, immer geradeaus, auf unser erstes Etappenziel, den idyllisch angelegten Stadtweiher mit Tieren und Spielplatz. Gleich daneben befindet sich die Kantonsschule mit einem eigenen Ökopark. Von nun an wirds einfach – wir folgen dem Sechtbach. Vom Strassenlärm lassen wir uns nicht stören, dazu gefällt uns der Fussweg zu gut. Schnell gewinnen wir an Höhe und blicken auf Bülach zurück. Bei den Schrebergärten achten wir auf die Wegführung ums Eck. Den Weg nach Eschenmosen können wir kaum verfehlen, diretissima gehts hoch zum Weiler. Zweimal queren wir die Strasse, bevor wir zwischen den Häusern von Eschenmosen hindurch zum Waldrand und zur Sitzbank gelangen. Hier geniessen wir eine einmalige Sicht auf Bülach und die Landschaft bis nach Deutschland. Nur 500 Meter entfernt erblicken wir die Sternwarte Bülach. Wer den Abstecher bis zur Strasse wagt, die den Übergang von Bülach nach Embrach ausmacht, entdeckt ein farbenfrohes Feld mit Blumen zum Selberpflücken. Auf direktem Weg gelangt man in 20 Minuten zur Haumüli, doch wir bauen eine lohnenswerte Schlaufe Richtung Hussacher und Kloten ein. Durch den Wald erreichen wir eine kleine Hochebene mit den Höfen Burghof und Heidegg. Belohnt werden wir mit Sicht auf Säntis & Co. Die Kondensstreifen am Himmel erinnern daran, dass wir uns im Umkreis des Flughafens befinden. Und doch fühlen wir uns weit weg vom Alltag. Nach dem zweiten Hof führt uns der Weg links Richtung Embrach. Ein paar Spitzkehren weiter gehts via Obermüli zur Haumüli, die auch ausserhalb der Öffnungszeiten einen Besuch wert ist. Das Naturschutzgebiet bildet den krönen den Abschluss dieser Halbtagestour. In knapp 10 Minuten gelangen wir zum Bahnhof Embrach-Rorbas. Sehenswert: Altstadt und Stadtweiher von Bülach, Sternwarte Bülach, Haumüli

Pfungen
• ZH
Aussichtstürme: Irchel
Die Wegweiser leiten uns durch die Dorfteile Pfungens zur Brücke über die Töss. Dort beginnt der Aufstieg herausfordernd mit einer langen Treppe, später folgen nur noch wenige kurze. Verschnaufen können wir an einem Teich mit Rohrkolben (Kanonebutzer). An kleinen Rebbergen und Wäldchen entlang und über Wiesen mit Obstbäumen und Aussicht auf Neftenbach und Teile von Winterthur, steigen wir - wer früh unterwegs ist - in der Morgensonne durch die Weiler Mittler Hueb und Ober Hueb zum Wald, der den ganzen Irchel bedeckt. Eine der wenigen Lichtungen ist das Ried Breitmatt. An seinem oberen Rand lädt die Waldhütte der Gemeinde Dättlikon mit Terrasse, Feuerstelle und Brunnen zum Verweilen ein. Der nächste Rastplatz «Heerenbänkli» ist an der Nordkante der Irchelebni, und dort steht der Irchelturm. Eine Panoramatafel oben auf der Plattform nennt die Namen der Dörfer im Weinland und der Alpengipfel zwischen Säntis und Tödi. Zurück über die Hochebene, diesmal in Richtung Dättlikon, erreichen wir den Abstiegsweg. Er beginnt mit einer Treppe, wird aber am Südrand der Breitmatt bequemer. Weiter unten verläuft er am rechten Steilhang der Lochhalden etwas auf und ab, dann als Forststrasse an Lichtungen entlang zum Rebberg von Dättlikon. Dort könnten wir abkürzen ins Dorf zum Bus, doch dann würden wir den aussichtsreichen Weg am Südhang verpassen. Mit Blick ins Tösstal, auf Kanäle und auf die wachsende Gemeinde Pfungen, führt er leicht ansteigend zu unserem Aufstiegsweg beim Talguet.

Teufen ZH, Unterteufen
— Glattfelden
• ZH
Glattfelden
Teufen im unteren Tösstal, wo wir unsere Wanderung beginnen, besteht aus den Dörfern Freienstein und Teufen und grenzt bei der Tössegg an den Rhein. Die Hälfte von Teufen besteht aus Wald; die Siedlungen machen nur ein paar Prozent aus. Die Gegend um Rhinsberg, Irchel und Ebersberg wurde schon in der Spätbronzezeit besiedelt. Während des Zweiten Weltkriegs stürzten in diesem Gebiet zwei französische Militärflugzeuge praktisch gleichzeitig und fast am selben Ort am Irchel ab. Dies erregte allerdings kaum Aufsehen, nur ein dürres amtliches Communiqué wurde veröffentlicht. Es galt Geheimhaltung und die Anwesenheit von Presseleuten am Unfallort war undenkbar. Vom Rhinsberg wandern wir in die Ebene zu den Wässerwiesen im Hundig. Relikte von Gräben und Bauwerken zeugen von der Nutzung des Gebietes als Wässerwiesen. In den letzten Jahren wurden sechs Hektaren Trockenwiesen sowie 18 Aren Stillgewässer als ökologische Ersatzmassnahme des Flughafens Zürich realisiert. Vom Hundig sind es nur noch ein paar Schritte bis Glattfelden.

Buchberg Kirche
— Ossingen
• ZH
Am Wasser: Thur
Bei der Kirche Buchberg überblickt man die Ebenen an Rhein und Thur bis zum Randen und Cholfirst. Dem Rebberg entlang führt der Weg steil hinab zu den Riegelhäusern von Rüdlingen, das mit Buchberg zusammen eine Enklave des Kantons Schaffhausen im Kanton Zürich bildet. Jenseits des Rheins, beim Camping nördlich des Gasthofs Ziegelhütte, beginnt mit dem 2011 eröffneten Naturschutzzentrum die Wanderung längs den Flüssen Rhein und Thur. Oft hat man die Wahl zwischen einem schmalen Pfad nahe am Wasser und dem breiteren signalisierten Wanderweg, der etwas höher liegt. Nahe der Thurmündung weist eine Lehrtafel darauf hin, dass im Kerngebiet der Thurauen der Wanderweg verschoben wurde, um die Pflanzen und Tiere möglichst wenig zu stören. Er verläuft nun auf einem Holzsteg durch den Auenwald, dann auf dem Damm, der das Naturschutzgebiet (mit verlandeten alten Thurläufen) abgrenzt vom Ackerland. Nach dem Abbiegen in den Wald beim Thurhof wird auf einen Turm hin gewiesen. Dieser steht an der Thur und bietet einen Blick auf langgestreckte Kiesinseln, die als Nahrungs- und Nistplätze für Watvögel (z.B. Flussregenpfeifer) wichtig sind. Etwas flussaufwärts überqueren wir die Thur und folgen am Nordufer einem Eisvogel-Lehrpfad. Seit die Ufermauern entfernt wurden, können diese bunten Vögel wieder Bruthöhlen im Lehm und Sand an erodierten Steilufern graben. Der Wanderweg führt durch ausgelichteten Wald, dann wieder an den Fluss und erreicht an der Biegung Widen 355 eine beliebte Badestelle mit langem Kieselstrand. Der nächste Rastplatz mit Brunnen befindet sich am Fusse des Prallhanges, wo der Treppenweg nach Marthalen abzweigt. Bald werden die Reben am Schiterberg sichtbar, an eiszeitlichen Prallhängen. In Kleinandelfingen bei der Holzbrücke ist die Entscheidung fällig: Hinauf zum Bezirkshauptort mit altem Mühlrad und dem schönen Park des Landvogteischlosses? Oder weiter der Thur entlang, nach einer Rast beim Kiosk des Camping platzes? Unter den imposanten Brücken der Autobahn und Eisenbahn durch verläuft der Weg am sonnigen Nordufer neben Kiesstränden zur Chli Au. Hier zweigt der Weg ab durch ein kurzes Tobel hinauf zum Dorf Ossingen mit schönen Riegelhäusern.