Am beschaulichen Ausgangsort, der Schifflände in Maur, wünscht man sich weniger davonzuziehen, als anzukommen – eine Option, wenn man die Tour einfach umkehrt. Für dieses Mal starten wir beim idyllischen Ort am Greifensee, wo das Kursschiff nach Uster ablegt und im Sommer Schiffsrundfahrten starten. Wir wandern durch die Ortschaft auf angenehmen Wegen locker in die Höhe. Zur Linken rauscht der Bach. In Aesch angekommen verlassen wir für die nächsten 20 Minuten die Besiedelung nicht mehr. Der Passübergang auf der Forch ist heute überbaut. Und doch zeigt sich die Forch von ihrer pittoresken Seite: Beim Gasthof Krone, der 1783 erbaut wurde, fühlen wir uns in alte Zeiten zurückversetzt und können uns mit etwas Fantasie vorstellen, wie die Kutschen früher hier durchfuhren. Als eigentliche Passhöhe gilt heute eine 682 Meter hoch gelegene Stelle bei der Neuen Forchstrasse, uns jedoch gefällt der alte Passübergang ganz gut. Fünf Minuten später erreichen wir die moderne Bahnstation Forch, gehen direkt über die Passerelle des Bahnhofs und weiter unter der Autobahn hindurch. Gleich danach gehts durch die Felder nach Wangen. Hier führt der direkte Weg die Strasse entlang weiter, doch wir biegen nach der Kreuzung rechts Richtung Tobelmüli ab. Ein wunderbarer Weg am Bach erwartet uns. Wie schön ist es doch, innert so kurzer Zeit in eine derart verwunschene Gegend zu gelangen! Bei Tobelmüli steht das Küsnachter Tobel zur Wahl, eine bedenkenswerte Alternative, doch halten wir uns links Richtung Hohrüti/Pfannenstiel. Da bei folgen wir dem Rüsselbach, gehen unter der Strasse durch (wo der direkte Wanderweg von Wangen her wieder einmündet) und wählen unser Ziel Erlenbach. Oberhalb Limberg gehts auf dem Limbiger-Weg durch den Wald (Wegweiser beachten). Bald treffen wir auf eine Lichtung, bevor uns zum Abschluss unserer Tour das Erlenbacher Tobel in seinen Bann zieht – ein treppenreicher Abstieg in einer faszinierenden Natur- und Wasserlandschaft. Diese Zürcher Tour von Wasser zu Wasser schliesst man am besten mit einer Schiffsfahrt auf dem Zürichsee ab. Sehenswert: Schifflände Maur, Forch, Tobelmüli, Erlenbacher Tobel Fazit: Eine vielseitige Zürcher Tour von See zu See über einen altehrwürdigen Übergang.
Information
Parcours de la randonnée
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www.zuercher-wanderwege.ch
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Maur
0:00
0:00
Aesch
0:50
0:50
Forch
1:10
0:20
Tobelmüli
1:40
0:30
Erlenbacher Tobel
2:25
0:45
Erlenbach
3:00
0:35
Propositions de randonnées

Start point
— Uster
• ZH
Kultur: Wehrmannerdenkmal
Otto Zollinger (1886–1970): Architekt, Skulpteur. Hauptwirkungsgebiete Fällanden, Zürich und Adliswil. Entwerfer des Wehrmännerdenkmals auf der Forch unter dem Projekttitel «Das Opfer». Wanderung: Die Forchbahn bringt uns von Stadelhofen hinaus aus der hektischen Stadt Zürich. Ab der Haltestelle auf Verlangen Neue Forch beginnen wir die einfache Wanderung, und bereits am Vogelbächli dürfen wir kurz innehalten und über die Findlinge sinnieren, die der Glatttalgletscher vor etwa 17000 Jahren hierher verfrachtet hat. Bald ist die Anhöhe erreicht; und vor uns dominiert die 18 m hohe stilisierte Flamme des von Otto Zollinger entworfenen und 1922 ausgeführten Wehrmännerdenkmals. Auf dem Steinsockel, in Form einer Stufenpyramide, steht eingemeisselt: «Dies Denkmal baute das Zürcher Volk als Sinnbild seiner Opfer, die der Weltkrieg 1914–1918 zu des Vaterlandes Schutz forderte». Ab der Forch gehts meist abwärts, wobei das Bachtobel das zentrale Element des Weges zur Schiffländte Maur bildet. Weil die Greifensee-Schifffahrt ganzjährig die Seeüberquerung ermöglicht (ausgenommen bei einer Seegfrörni), vertrauen wir uns dem MS «Heimat» an, das in vier Minuten nach Niederuster wechselt. Ab hier benützen wir den Industriepfad, fast alles auf Hartbelag, bis zum Bahnhof Uster. Die vielen Informationstafeln, die alten Industriebauten, die Parkanlagen und die Verbindung von Alt und Neu, für die Uster 2001 den Wakker-Preis zugesprochen erhielt, lohnen da und dort ein längeres Verweilen, so dass die Wanderzeit ab Niederuster erheblich über einer Stunde liegen dürfte. Charakteristika: Geeignet für alle Jahreszeiten, wobei das Bachtobel im Winter erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Mit rund 75 Prozent ist der Hartbelagsanteil allerdings hoch. Sehenswertes: Findlingsgarten Vogelbächli, Wehrmännerdenkmal, Industriepfad.

Pfäffikon
— Bauma
• ZH
Pässe: Türli
Wir machen uns auf die Suche nach dem Türli zwischen Pfäffikersee und Tösstal. Das eigentliche Highlight der Tour ist jedoch das Rosinli. Die ersten paar Höhenmeter schenken wir uns, da der Weg mitten durch die Ortschaft führt, und starten bei der Busstation Pfäffikon Oberwil. Von hier aus wandern wir in lockeren 45 Aufwärm-Minuten nach Hofhalden. Zur rechten Seite gewinnen wir kurz nach dem Start einen reizvollen Überblick auf den Pfäffikersee. Bei Hofhalden folgen wir der Strassenkurve, um dann zur Rechten in den Wald abzubiegen. Über Wabig gewinnen wir rund 150 Höhenmeter aufs Rosinli. Hier treffen wir auf die lange Rutschbahn beim Ausflugsrestaurant, die seit Jahrzehnten dieselbe ist. Für diejenigen, die als Kind von der Rutsche fasziniert waren, vielleicht ein Ort der Nostalgie und Erinnerung. Nur, war sie damals nicht viel, viel länger? Ausprobieren ist erlaubt – auch für Erwachsene. Mit einem Franken für den Rutschteppich sind wir dabei. Am liebsten würde man es sich hier gemütlich machen und dann auf einer der zahlreichen Varianten wieder absteigen. Doch wir haben noch ein Stück Weg vor uns. Unser eigentliches Ziel, das Türli, erreichen wir bereits nach 20 Minuten. Zu viel darf man von diesem «Übergang» nicht erwarten, vorsichtig ausgedrückt treffen wir hier eher auf eine Weggabelung. Aber der lustige Name hat das Interesse geweckt. Vom Hügel gehen die Wege in alle vier Richtungen ab. Im Folgenden erwarten uns eineinhalb Stunden Wanderwege durch den Wald bis nach Bauma, mit zwei Abkürzungsvarianten nach Neuthal. Beim Känzeli fragen wir uns kurz, ob wir den Aufstieg auf den Stoffel wirklich unter die Füsse nehmen wollen. Wir wollen. Nach einem kurzen Blick ins Tal gelangen wir teils über schmale, wurzelreiche, aber auch über breite, angenehme Wege via Bliggenswil zügig nach Bauma. Sehenswert: Rosinli Fazit: Eine Waldwanderung etwas abseits der Hauptrouten, die uns doch zu einem Höhe- und Aussichtspunkt führt.

Rämismühle
— Kyburg
• ZH
Kultur: «Zäller Wienacht»
Paul Burkhard (1911–1977): Komponist (Oratorien, Musicals, Operetten, «Die kleine Niederdorf-Oper», «O mein Papa», «Zäller Wienacht») und Kapellmeister. Ab 1960 in Zell wohnhaft. Wanderung: Start zu dieser abwechslungsreichen Kulturwanderung ist die S-Bahn-Station Rämismühle-Zell, und schon nach 20 Minuten erreichen wir Zell, für 17 Jahre Wohnsitz Paul Burkhards. Hier entstanden u. a. «Zäller Wienacht» und «Zäller Oschtere». Die Dorfkirche gilt als bauliches Wahrzeichen und stammt ursprünglich aus dem frühen 8. Jh. Der Komponist Burkhard begleitet uns noch ein Stück des Wanderweges, der nach ihm benannt ist. In engen Kehren erklimmen wir das Plateau der Weiler Ober- und Unter-Langenhard. Abwärts durch den Wald und an der Ruine Liebenberg vorbei (Entstehungszeit um 1170) ist bald Kollbrunn erreicht. Wir durchqueren das Dorf, das politisch zu Zell gehört, und schlagen den Weg südwärts über die Töss ein. Die Kühle des Rostelwaldes empfängt uns anschliessend bis kurz vor Brünggen, einem Dorfteil von Kyburg, was besagt, dass das Tagesziel nicht mehr weit sein kann. In der Tat: Nach dem sehenswerten Wald des Brünggberges öffnet sich die Sicht auf das idyllisch gelegene Kyburg, dessen dominantes Schloss zum Besuch lädt. 1027 erstmals als Chuigeburg (= Kühburg) aktenkundig, erlebte das Schloss eine wechselvolle Geschichte. Lenzburger, Zähringer und Habsburger zählten zu den Besitzern, und bis 1798 residierten nicht weniger als 59 zürcherische Landvögte auf der Kyburg. Charakteristika: Empfehlenswerte Wanderung zwischen Frühjahr und Spätherbst, weniger geeignet im Winter. Hartbelagsanteil gut 40 Prozent. Sehenswertes: Dorfkirche (ab 8. Jh.) und Paul-Burkhard-Haus «Im Wingert», Gemeinde Zell. Ruine Liebenberg (12. Jh.) östlich Kollbrunn. Intaktes Ortsbild und Schloss Kyburg (ab 11. Jh.).

Bäretswil
— Steg im Tösstal
• ZH
Pässe: Ghöch
Gleich zwei historische Wegstücke existieren bei Ghöch, dem Übergang zwischen Bäretswil und Gibswil. Wir machen uns – unter anderem – auf die Suche danach. Start ist der Bärenplatz in Bäretswil, wo uns der Wegweiser nach Hinter Bettswil lenkt. Bald finden wir uns in einer erstaunlich abgeschiedenen Welt wieder. Der Aabach und das Obisbächli begleiten uns ein erstes Wegstück. Beim Rastplatz Hulliger mit Grill und Tisch gehts hoch zur Schweizer-Familien-Feuerstelle, neben einem hübschen Weiher gelegen und mit schönem Ausblick auf Bäretswil. Doch bald schon werden wir wieder an den Bach hinunter geführt. Wir halten uns weiter Richtung Hinter Bettswil. Nach dem nächsten kurzen Aufstieg wird die Landschaft lieblicher, durch Wiesen wandern wir bis Hinter Bettswil. Danach führt uns der Weg weiter Richtung Bank und Ferenwaltsberg. Nach einer kurzen Passage auf dem Strässchen biegen wir links in den Wald ein. Es ist so steil, dass sogar etwas «Pass-Feeling» aufkommt. Oben angekommen, werden wir mit einer tollen Aussicht belohnt: nach Ferenwaltsberg, ins Tösstal und auf die umliegenden Berge. Via Ferenwaltsberg gelangen wir an der Wirtschaft Berg vorbei nach Ghöch. Ghöch, unser Übergang (streng genommen liegt der höchste Punkt bei Ferenwaltsberg), ist unscheinbar. Und doch, das Strassenstück zwischen Wirzwil und Gibswil gilt als historischer Verkehrsweg, ebenso wie ein eingefurchtes Wiesenstück auf dem Weg nach Ghöchweid. Auf mühelosen Wegen gehts weiter, bis wir uns für die Abzweigung Steg entscheiden. Im Hintergrund erkennen wir das Schnebelhorn und die Churfirsten. Mit leichtem Auf und Ab gelangen wir zum Weiler Schloss, das Hörnli immer wieder in Sicht. Der Abstieg beginnt auf kleinem Pfad am Waldrand, zwischendurch wird der Weg steil und anspruchsvoll, aber nur für kurze Zeit. Steg liegt verkehrstechnisch günstig, im Restaurant beim Bahnhof kann man sich die Zeit bis zur Abfahrt des Zugs verkürzen. Sehenswert: Aabach, Aussichtspunkt Bank, Panorama Fazit: Eine tolle und vielseitige Tour mit grossartigen Landschaften.