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Die Macher der einmaligen Naturerlebnisse

Ein Blick hinter die Kulissen des Wanderprogramms

Von Rolf Arnet, Wanderleiter der Zürcher Wanderwege

Das Büchlein mit dem Angebot der geführten Wanderungen der Zürcher Wanderwege wird sehr geschätzt, das ist ersichtlich an der Auflage von 35‘000 Stück. Die perforierten Seiten erlauben den jeweiligen Wandervorschlag herauszutrennen und so sind alle Informationen praktisch für das Unterwegsein in der Natur, mit dabei. Was es dazu benötigt, bis das Produkt vorliegt, das zeigt der Blick hinter die Kulissen der Macher des Wanderprogramms. 

Es ist März, das aktuelle Programm gilt noch bis anfangs April. Das Folgeprogramm ist im Versand an alle Mitglieder der Zürcher Wanderwege. Das Wanderleiterteam bespricht an der ersten Sitzung des Jahres bereits das Programm des nächsten und übernächsten Jahres, ein ganzes Jahr im Voraus.

Es erscheint jeweils ziemlich surreal, da sind wir an der Planung von Wanderungen und ein komplett fertig gestelltes Wanderprogramm ist noch nicht einmal gestartet. Die Wandervorschläge werden diskutiert und schliesslich für das künftige Angebot terminiert und die Hauptleitung wird zugeteilt. Bis Mitte Jahr muss nun die verantwortliche Leitung die Doppelseite des künftigen Programms erstellen. Das heisst in SchweizMobil die Route zu planen, die geeigneten ÖV-Verbindungen zu finden, einen informativen und spannenden Text zu erstellen und auf einer Vorwanderung eindrückliche Fotos zu sammeln.

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Route planen in SchweizMobil

Das Beispiel der Wanderung vom Atzmännig über den Tweralpspitz und die Chrüzegg nach Lichtensteig zeigt die Vorarbeiten. Mit der Software Schweiz-Mobil wird die gewünschte Wanderroute mit Zwischenzielen gezeichnet. Die Software berechnet die Auf- und Abstiege sowie die Gesamtlänge der Wanderung und die dazu benötigte Zeit. Je nach Vorschlag erstellt man noch eine oder mehrere Varianten.


Hin- und Rückfahrt

Aufgrund der Daten der gezeichneten Wanderroute wird im SBB Online Fahrplan nach den geeigneten Verbindungen nachgeschlagen. Zur Wanderzeit werden Pausenzeiten, eventuelle Informationsstopps und die Mittagsrast für die Rückfahrtszeit dazu gerechnet. Die Abfahrtszeit und damit die Treffpunktzeit ab Zürich HB sowie die Rückfahrtszeit ab Zielort zurück nach Zürich HB stehen. 

Sitzplatzreservationen können nicht für alle Verbindungen gemacht werden. In S-Bahnen ist dies nicht möglich, bei hochfrequentierten Verbindungen nur mit Einschränkungen. 

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Wanderbeschrieb

Für den Text wird in vorliegender Literatur und im Internet nachgeforscht und ein auf 1250 Zeichen limitierter, spannender Beschrieb der geplanten Wanderung erstellt. Interessierte Wanderer sollen dabei wichtige Informationen erhalten und der Text soll dazu motivieren, an der Wanderung teilzunehmen.


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Auf einen Blick

Neben der Routenansicht aus Schweiz Mobil und dem Höhenprofil werden alle Daten in Kurzform dargestellt. Dabei wird abgeklärt, welche Infrastruktur  bei den Routenpunkten vorhanden ist und die entsprechenden Piktogramme  eingesetzt. Die Schwierigkeit wird berechnet und mit Sternen angegeben (Distanz, Auf- und Abstieg) so-wie die Wegbeschaffenheit gemäss SAC-Skala (T1 – T3). Schliesslich werden noch die entsprechenden Karten der Landestopografie herausgesucht.


Vorwanderungen

Die Hauptleitung wandert den Routenvorschlag ab und überprüft vor Ort, ob die Wanderung tatsächlich wie geplant mit einer grossen Gruppe durchgeführt werden kann. Zusammen mit der Schlussleitung wird dann die Wanderung kurz vor der offiziellen Durchführung nochmals begangen, um die Wegbeschaffenheit, evtl. Umleitungen, Abkürzungen mit ÖV-Anschluss und Öffnungszeiten von Gaststätten abzuklären und zu bestimmen.


Wandertelefon – die aktuellsten Informationen zur Wanderung

Das gedruckte Programm kann nicht mehr der aktuellen Situation angepasst werden. So gilt nach der Vorwanderung die Aufmerksamkeit der Wetterentwicklung bis zum Wanderdatum. Je nach Konstellation wird entschieden, die Wanderung gemäss Programm durchzuführen oder auf das Ausweichdatum zu verschieben. Schlimmstenfalls wird die Wanderung abgesagt und je nach Möglichkeit eine Ersatzwanderung angeboten. 

Es ist immer eine Herausforderung, die wichtigsten Informationen zur Wanderung für unsere Mitglieder verständlich in der zur Verfügung stehenden Minute auf unser Wandertelefon zu sprechen.

Wandertelefon

Unter der Nummer 044 771 33 58 erhalten Sie am Vortag ab 13 Uhr Informationen zur Durchführung jeder Wanderung.


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Wanderbericht an Geschäftsstelle

Nach der Wanderung wird eine Rückmeldung an die Geschäftsstelle erstellt. 

Dies dient zum Erfassen der Daten für die
Statistik und der Meldung von besonderen
Vorkommnissen. 

Je nach Situation gibt es dann noch eine
persönliche Besprechung zwischen dem Geschäftsleiter und den Wanderleitern.



Die unbekannten Macher im Hintergrund – Gestalter, Fotograf, Lektor, Drucker, Sponsor

Jeweils im August trifft sich das Team zur Zuteilung der Schlussleitung und der definitiven Verabschiedung des künftigen Programms. Die Rohfassung steht und geht nun zum Gestaltungsteam (Seitengestaltung, Fotografie, Lektorat). In der Druckfassung geht es dann wieder zurück an das Wanderleiterteam, das seine Wanderungen prüfen muss und im Januar das „Gut zum Druck“ gibt. Ein Meilenstein! 

Kaum ist dies erreicht, folgt bereits die Märzsitzung für die Planung des folgenden Wanderprogramms noch bevor das aktuelle Programm vorliegt.


Unterwegs mit unseren erfahrenen Wanderleiter:innen

Mont Raimeux (***/T1)
Geführte Wanderung Sa 03.05.2025

Mont Raimeux (***/T1)

Diese spannende Wanderung führt uns auf den Mont Raimeux, einen 1302 Meter hohen Bergrücken im Jura. Sein Gipfel liegt auf der Grenze der Kantone Bern und Jura. Wir starten in Corcelles BE, und nach kurzer Strecke durch das kleine Dorf beginnt, zunächst gemächlich, der Aufstieg. Am Waldrand setzen wir unsere Wanderung auf schmalem und teils steilem Weg entlang des Gore-Virat-Bachs fort. Dieses Juwel des Mont Raimeux schlängelt sich durch vielfältige Waldvegetation mit Wasserfällen, Brücken und Engpässen. So erreichen wir das 1,5 mal 5 Kilometer grosse Gipfelplateau, das auf allen Seiten schroff abfällt. Der letzte, weniger steile Teil des Aufstiegs führt uns auf einen Grat, dem wir bis zum Gipfel westwärts folgen. Als höchster Berg des Kantons Jura ist der Mont Raimeux zugleich Kulminationspunkt des Kantons Bern. Hier steht ein Beobachtungsturm aus dem Ersten Weltkrieg, dessen Besteigung über eine Metallleiter eine sportliche Herausforderung ist, doch die Aussicht lohnt sich auf alle Fälle. Der abwechslungsreiche Abstieg nach Moutier bietet uns im letzten Abschnitt weitere spannende Aussichtspunkte.
Aargauer Weg Nr. 42 (***/T2)
Geführte Wanderung Sa 10.05.2025

Aargauer Weg Nr. 42 (***/T2)

Der Aargauer Weg trägt bei SchweizMobil die Nummer 42 und führt quer durch den Kanton Aargau von Frick nach Muri. Unsere Etappe präsentiert sich vielfältig. Es erwarten uns herrliche Aussichten auf die Ausläufer des Juras und lauschige Pfade in den Ufergebieten der Aare. Auf zum Teil neu angelegten Wanderwegen erleben wir im grössten Auengebiet des Kantons Aargau ein Naturschauspiel par excellence. Unsere Tour führt uns über die Wasserflue zum Kerngebiet des Auenschutzparks Aargau, zur Aare und weiter nach Biberstein, wo früher Käpten Jo in der Aarfähre seinen legendären Piratenfrass zelebrierte. Bei der Bushaltestelle Salhöhe starten wir unsere Wanderung. Zuerst marschieren wir dem Waldrand entlang, dann über den bewaldeten Rücken, der sich mehr und mehr zu einem steinigen Grat verengt, und schon stehen wir auf der Wasserflue mit dem markanten, 112 Meter hohen Sendeturm. Vom Aussichtspunkt auf der Felsnase bieten sich fantastische Weitblicke in die Alpen und den Schwarzwald. Von der Wasserflue geht es abwärts durch Wald und ein kurzes Stück auf einem kleinen Grat zum Aussichtspunkt Alpenzeiger. Hier geniessen wir eine Traumsicht auf die Stadt Aarau und die Alpenwelt. Nun steigen wir über Treppen hinab zur Aare und wechseln über die Fussgängerbrücke via Zurlindeninsel auf die rechte Aareseite. Ab Biberstein fahren wir mit dem Postauto zurück nach Aarau.
Rheintaler Höhenweg Teil 1 (****/T1)
Geführte Wanderung Sa 17.05.2025

Rheintaler Höhenweg Teil 1 (****/T1)

A m Rorschacherberg steht das Schloss Wartensee, das im 13. Jahrhundert von der Abtei St. Gallen erbaut wurde und heute als evangelische Heimstätte dient. Via Chreienwald überqueren wir die Buechstiggass Richtung Buechberg. Vor uns liegt nun die weite Mulde von Thal. Auf dem Weg über Feld- und Wiesenpartien geniessen wir den Blick auf den Rebberg Steiniger Tisch, und bei den Weilern Schneggenalp, Bodenund Tobelmühle folgen wir teilweise der Kulturspur Appenzellerland. Hübsche Waldpartien, vereinzelte Rebberge, die Bergbahn RheineckWalzenhausen und die Ruine Grimmenstein machen die Wanderung abwechslungsreich. Es geht viel auf und ab, linker Hand mit Sicht ins Rheintal und bis hinüber ins Vorarlbergische. Oberhalb des Restaurants Gletscherhügel, das neben einer Bushaltestelle liegt, überqueren wir kurz die Kantonsgrenze ins Appenzell Ausserrhodische. Bei der Meldegg, einer bekannten Waldschenke mit eindrücklicher Weitsicht über die Rheinebene, taucht nun der Alpstein auf, dessen Ansicht von dieser Seite eher ungewohnt ist. Viele Treppenstufen später erreichen wir das Dorfzentrum Berneck, das mit historischen alten Häusern beeindruckt.
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