Hanuseli Scheidegger

Hansueli Scheidegger, Wanderleiter Zürcher Wanderwege

Seit zehn Jahren leitet Hansueli Scheidegger als zertifizierter Wanderleiter bei den Zürcher Wanderwegen erlebnisorientierte Wanderungen – mit grossem Engagement und viel Herzblut. Zuvor war er bereits 15 Jahre lang Wanderleiter und Vorstandsmitglied bei den Aargauer Wanderwegen.


1. Welche Aufgaben und Verantwortung hast du als Wanderleiter?

Als zertifizierter Wanderleiter bin ich dafür verantwortlich, geführte Gruppenwanderungen bis Schwierigkeitsgrad T3 selbständig zu planen und sicher durchzuführen. Ich gehe dabei auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden ein und vermittle ihnen relevantes Wissen zu Sicherheit und Umwelt.

Zu meinen Aufgaben gehören:

  • Routenwahl (inkl. Ausweichmöglichkeiten) und Rekognoszieren der Touren
  • Planung und Ausarbeitung der Wanderungen für das Jahresprogramm der Zürcher Wanderwege (unter Berücksichtigung der SAC-Wanderskala und ÖV-Verbindungen)
  • Reservation von öffentlichen Verkehrsmitteln und privaten Seilbahnen
  • Information der Mitwandernden (Detailauskünfte, Wandertelefon am Vortag)
  • Wetterbeobachtung vor und während der Tour
  • Durchführung der Wanderungen und Rückmeldung an die Geschäftsleitung

Als zertifizierter Wanderleiter sorge ich dafür, dass alle Teilnehmenden unfallfrei ihr Ziel erreichen und bilde mich regelmässig weiter, um im Notfall angemessen reagieren zu können


2. Wie bereitest du dich auf eine geführte Wanderung vor?

Beim Wandern bewegen wir uns in der Natur. Daher informiere ich mich vorab zusätzlich über Kultur, Geologie, Geografie und mögliche Gefahrenstellen. Ich achte bewusst auf meine körperliche Fitness und halte mich entsprechend in Form. Meine Wanderausrüstung überprüfe und warte ich regelmässig, defekte Teile repariere oder ersetze ich umgehend. Am Vortag studiere ich den lokalen Wetterbericht genau, treffe gegebenenfalls Schutzmassnahmen, passe die Wanderroute an und lege mir für den Notfall einen Plan B zurecht.


3. Was fasziniert dich an deiner Arbeit besonders?

Ich mag den Kontakt mit Menschen, motiviere sie zur Bewegung und möchte ihnen unsere eindrückliche Landschaft näherbringen. Schliesslich gibt es in der Schweiz über 65'000 Kilometer gut markierte Wanderwege – allein im Kanton Zürich sind es 3'000 Kilometer. Nur die Liebe zu den Mitmenschen verleiht dem eigenen Leben einen tieferen Sinn. Die Sinnhaftigkeit meiner Aufgabe und die Dankbarkeit der Wandernden sind dabei ein unschätzbarer Lohn.


4. Was war dein bisher schönstes oder spezielles Erlebnis auf einer geführten Wanderung?

Bei den Zürcher Wanderwegen ist es üblich, dass man sich für eine Wanderung nicht anmelden muss. Auf der SBB-Hinfahrt von Zürich nach Sarnen zur geführten Wanderung auf der Melchsee-Frutt stellte ich fest, dass es in vielen Abteilen der SBB von ZW-Wandersleuten wimmelte. Für die Fahrt von Sarnen zur Stöckalp hatte ich aus Erfahrung ein Postauto für eine Extrafahrt reserviert. Per Telefonanruf versuchte ich ein zweites Postauto zu organisieren. Leider ohne Erfolg. In Sarnen standen über 100 Wandersleute für die Extra-Postautofahrt zur Stöckalp bereit! Jetzt hiess es, kühlen Kopf bewahren. Das reservierte Postauto war mit Wandersleuten übervoll und fuhr mit einem grinsenden Chauffeur am Steuer ab zur Stöchalp. Jetzt war Verhandlungsgeschick gefragt oder endete für den Rest der Wandersleute die Wanderung bei Sonnenschein und blauem Himmel bereits in Sarnen? Auf einem Parkplatz sah ich ein geparktes Postauto. Im Restaurant nebenan entdeckte ich einen Postautochauffeur. Er erklärte mir, dass er im Moment eine Pause habe als Notfall jedoch bereit sei, sein Postauto für die sehr grosse ZW-Wanderschar zur Verfügung zu stellen. Doch sei er der Meinung, dass Wanderleiter aus Zürich wissen sollten, mit wieviel Leuten sie an einem Wandertag unterwegs sind! Mit dieser Spontanität konnten über 100 ZW-Wandersleute einen unvergesslichen, glücklichen und unfallfreien Wandertag auf Melchsee-Frutt geniessen.


5. Was zeichnet für dich eine perfekte Wanderung aus?

Nach einer akribisch und seriösen Tourvorbereitung zufriedene und sehr glückliche Wandersleute. Auch der perfekte Anschluss an den öffentlichen Verkehr gehört mit zu einer schönen Wanderung.


6. Welches sind drei Dinge, die du persönlich immer im Wanderrucksack dabei hast?

Vliesklebeband. Da habe ich die Erfahrung gemacht, dass es vielseitiger als Kabelbinder eingesetzt werden kann. Sackmesser, und da wir ja heute auf einer Wanderung diverse Apps abrufen, bestimmt eine Powerbank und eine Notfallapotheke.


7. Gibt es eine Wanderung oder Lieblingsort im Kanton Zürich, den du uns verraten würdest?

Da ich in Hombrechtikon meine glücklichen Jugendjahre erlebt habe, verrate ich ihnen gerne eine Familienwanderung die wir Kinder öfters mit unseren Eltern sehr genossen haben. Von Hombrechtikon zum Lützelsee und weiter nach Grüningen. Im Lützelsee baden und Krebse mit Schilfhalmen reizen. Hier, wo ich übrigens schwimmen gelernt habe, unbedingt eine Runde um den See drehen, eine Wurst bräteln und vom Gartenbeizli Hasel aus sich an der grossen Storchenkolonie erfreuen. Dann geht’s weiter via Botanischer Garten zum Landvogtstädtchen Grüningen, ein architektonisches Kleinod im Zürcher Oberland.


Unterwegs mit unseren Wanderleiter:innen

Maderanertal, *****/T3  (ausgebucht, WARTELISTE)
ausgebucht
Geführte Wanderung Sa 21.06.2025 • Zentralschweiz

Maderanertal, *****/T3 (ausgebucht, WARTELISTE)

as Maderanertal, das durch seine grossartigen landschaftlichen Schönheiten Weltruhm erlangt hat, öffnet sich bei Amsteg und der Chli Windgällen und zieht sich ostwärts bis zum imposanten Hüfigletscher hinauf. Vom wildschäumenden Chärstelenbach durchströmt, bildet es mit seinen malerischen Wasserfällen und Wildbächen, seinen kräuter- und blumenreichen Alptriften, seinen glänzenden Gletschern und vielgestaltigen Bergen eines der beachtenswertesten Hochtäler der Schweiz. Der Talstrasse entlang des wilden Chärstelenbaches nehmen wir den historischen Talweg zur Balmenegg, wo sich das Berghotel Maderanertal aus den goldenen Zeiten des Alpinismus befindet. Über ein Dutzend Spitzkehren erreichen wir Tritt. Von dort zur Stäfel säumt unseren Höhenweg ein bunter Teppich schöner Alpenblumen. Zur Windgällenhütte ist es nun nicht mehr weit, und wir werden mit einem grandiosen Ausblick auf Gletscher und die umliegenden majestätischen Dreitausender belohnt. Durch den teils leicht bewaldeten Berghang geht es abwärts Richtung Golzernsee, dessen tiefes Blau ein Blickfang ist. Zum Abschluss der Wanderung durchqueren wir den Weiler Seewen und erreichen die Bergstation der Golzernbahn, die uns talwärts zur Postautostation bringt.
Eventwanderung Yoga (**/T1) MIT Anmeldung
Geführte Wanderung Mi 25.06.2025

Eventwanderung Yoga (**/T1) MIT Anmeldung

Wandern und Yoga ermöglichen uns, in unsere Mitte zu kommen und Landschaften zu entdecken. Auf dieser Wanderung begegnen wir an verschiedenen Stellen dem Wasser, das wir dann auch in unseren Yogasequenzen mit sanften Körper-, Atem- und mentalen Übungen thematisieren. Wir lassen uns ein auf: Fliessen – Sprudeln – Blubbern – Rinnen – Münden – Versickern – Ruhen – Plätschern. Ein ganz besonders schöner und im Sommer kühler Platz befindet sich im Tobelholz am Tobelbach. Diesen erreichen wir mit einem steilen An- und Abstieg von Bläsimühle aus. Nach diesem Abstecher wechseln wir zum Mülibach und wandern diesen begleitend in Richtung Schalchen. Noch vor dem Dorf beginnen wir mit unserem Anstieg zur Ober Luegeten. Hier bietet es sich an, einige Zeit zu verweilen und mit ein paar Übungen sich selbst und der Natur achtsam zu begegnen. Auf dem Abstieg begegnen wir dem Hüttlibach, dem wir bis zum Rosenbergweiher entlangwandern. An diesem Punkt lassen wir uns nochmals auf ein paar sanfte Übungen und die zauberhafte Natur ein, um dann gestärkt den kurzen Weg bis zum Bahnhof Wila anzutreten.
Über den Renggpass (***/T2)
Geführte Wanderung Sa 28.06.2025

Über den Renggpass (***/T2)

Erst seit 1861 kann der Lopper dem See entlang umfahren werden. Vorher erreichte man Obwalden von Luzern aus per Schiff auf dem Vierwaldstättersee und auf dem Landweg nur über den Renggpass. Einen Teil dieses Weges begehen wir auf unserer Wanderung. Vom Bahnhof Stansstad aus marschieren wir zuerst neben der dicht befahrenen Kantonsstrasse, unterqueren die Achereggbrücke und steigen dann zur Lopperkapelle auf. Nach einem ersten Blick in die Nidwaldner Landschaft wandern wir recht steil an der Südseite des Loppers weiter hinauf. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und Täler wird immer beeindruckender. Nach dem Renggpass erkennen wir auf der nördlichen Seite des Loppers, dass die Vegetation anders ist als auf dessen Südseite. Hier dominieren Buchen und im Unterholz gibt es Hirschzungen. Der erste Teil des Abstieges nach dem Pass ist etwas steil, dann geht es aber über Wiesen und Weiden hinunter zum Renggeli und zum ehemaligen Restaurant Brunni. Weiter unten erkennen wir bereits unser Ziel Hergiswil. Von Brunni aus folgen wir dem Lauf des Steinibaches und erreichen nach einer Stunde unseren Zielbahnhof.

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