Wandervorschläge • Zürcher Wanderwege

Rämismühle-Zell
— Elgg
• ZH
Kreuz und Quer: Schauenberg
Nach der Überquerung von Bahn und Strasse steigen wir nach rechts in den Wald hinein und auf dem Bergrücken zur Hochebene. Wir folgen der Strasse durch den Weiler Lättenberg Richtung Girenbad, wo seit 1466 das Wasser von zwei Mineralquellen für Kuren verwendet wurde. Wer nicht zum Gasthaus will, kann vorher von der Strasse abzweigen und über den Bergvorsprung aufsteigen, mit Aussicht ins Tösstal. Hinter der Anhöhe liegt die Rodungsinsel «Schwändi». Für den Aufstieg zum Schauenberg kann man der Waldstrasse folgen oder im oberen Teil durch einen Hohlweg abkürzen. Der Gipfel war seit dem 9. Jh. Standort einer Burg (1344 zerstört), später einer Hochwacht. Angeblich sieht man von hier Punkte in allen Kantonen ausser Genf und Jura. Der Abstieg führt am Hirtenhaus (WC) vorbei über die Weide, dann steil durch den Wald hinunter in die Mulde mit dem Weiler Schümberg. Nach einer kurzen Gegensteigung folgt wieder ein bewaldeter Steilhang. Beim Waldausgang können wir den schönen Blick auf Hofstetten, den kleinen Hauptort einer langgestreckten Gemeinde mit sieben anderen Weilern, geniessen. Wir lassen ihn links liegen und erreichen beim Restaurant Guewilmüli den Farenbach. In seinem romantischen Tobel bestaunen wir die vielen Wasserfälle über Nagelfluh- und Sandsteinbänke. Am Ende der Wanderung lohnt sich der kleine Umweg über das etwas erhöht gelegene Städtchen Elgg. Die regelmässige Anordung der Häuserreihen in einem Viereck um die sehenswerte Kirche verrät, dass es sich um eine mittelalterliche Stadtgründung handelt.

Pfungen
• ZH
Aussichtstürme: Irchel
Die Wegweiser leiten uns durch die Dorfteile Pfungens zur Brücke über die Töss. Dort beginnt der Aufstieg herausfordernd mit einer langen Treppe, später folgen nur noch wenige kurze. Verschnaufen können wir an einem Teich mit Rohrkolben (Kanonebutzer). An kleinen Rebbergen und Wäldchen entlang und über Wiesen mit Obstbäumen und Aussicht auf Neftenbach und Teile von Winterthur, steigen wir - wer früh unterwegs ist - in der Morgensonne durch die Weiler Mittler Hueb und Ober Hueb zum Wald, der den ganzen Irchel bedeckt. Eine der wenigen Lichtungen ist das Ried Breitmatt. An seinem oberen Rand lädt die Waldhütte der Gemeinde Dättlikon mit Terrasse, Feuerstelle und Brunnen zum Verweilen ein. Der nächste Rastplatz «Heerenbänkli» ist an der Nordkante der Irchelebni, und dort steht der Irchelturm. Eine Panoramatafel oben auf der Plattform nennt die Namen der Dörfer im Weinland und der Alpengipfel zwischen Säntis und Tödi. Zurück über die Hochebene, diesmal in Richtung Dättlikon, erreichen wir den Abstiegsweg. Er beginnt mit einer Treppe, wird aber am Südrand der Breitmatt bequemer. Weiter unten verläuft er am rechten Steilhang der Lochhalden etwas auf und ab, dann als Forststrasse an Lichtungen entlang zum Rebberg von Dättlikon. Dort könnten wir abkürzen ins Dorf zum Bus, doch dann würden wir den aussichtsreichen Weg am Südhang verpassen. Mit Blick ins Tösstal, auf Kanäle und auf die wachsende Gemeinde Pfungen, führt er leicht ansteigend zu unserem Aufstiegsweg beim Talguet.

Fällanden
— Zürich Rigiblick
• ZH
Aussichtstürme: Loorenchopf
Bei der ehemaligen Mühle oberhalb des alten Dorfkerns von Fällanden endet das Jörentobel. In seinem unteren Teil hat sich der Bach in eine Seitenmoräne eingeschnitten. Hier liegt der grösste «Findlingsschwarm» des Kantons Zürich: Hunderte von erratischen Blöcken aus den Glarneralpen, bestehend aus Verrucano, einem roten Sediment aus dem Erdaltertum (Perm, vor 250 Mio Jahren), bei der Alpenfaltung als «Helvetische Decke» über jüngere Ablagerungen geschoben, in der letzten Eiszeit als Felssturz auf den Linthgletscher oder den Walenseearm des Rheingletschers gelangt, einige Jahrhunderte transportiert und am Rand der abschmelzenden Eiszunge liegen geblieben. Bald verlässt der Weg das Tobel und steigt durch die Wohnsiedlungen von Pfaffhausen, dann lange durch Wald zum Loorenchopf am Ostende des Adlisberges. Der Turm beim ZKB Rastplatz«Milan» bietet eine weite Rundsicht ins Glattal, Zürcher Oberland und zu den Alpen. Zuerst flach, dann leicht bergab geht’s weiter zum Hof Hinter Adlisberg am Rand einer Lichtung. Etwas später kann man zum Gasthaus Vorder Adlisberg abzweigen. Wieder durch Wald erreichen wir die Sportanlagen beim Zoo. Es folgt eine Steigung neben dem Friedhof zum Rand des Zürichbergwaldes. Dort verlassen wir den Wanderweg und folgen dem Waldrand, um die Aussicht auf Stadt, See und Alpen zu geniessen. Nicht umsonst gilt dieser Sonnenhang als beste Wohnlage Zürichs. Oberhalb des «Rigiblick» (Aparthotel mit Gourmetrestaurant) treffen wir wieder auf einen Wanderweg, der zur Standseilbahn hinunter führt.

Start point
— End point
• SH
Aussichtstürme: Stammerberg
Vor der Wanderung lohnt sich ein Rundgang durch das Städtchen mit seinen berühmten Fassadenmalereien an zahlreichen Riegelhäusern. Auch Tore und Türme sind zu sehen. Von der Brücke folgen wir flussabwärts dem Rhein bis Wagenhausen (Schlössli, romani- sche Klosterkirche mit Kreuzgang). Hier biegt der Wanderweg ab, durchquert das Dorf, macht einen Umweg durch die Unterführung der Bahnlinie, folgt dieser nach Westen und steigt dann sanft neben dem Bach zum Waldrand. Von dort ein letzter Blick zurück zum Schloss Hohenklingen und auf die Hegauvulkane links vom Wolkensteinerberg. Der Aufstieg durch den Wald ist nur auf zwei kurzen Abschnitten steil. Oben auf dem Plateau des Stammer berges, im Eschental, zeigt ein Wegweiser «Aussichtspunkt» nach rechts. Damit ist jedoch nicht unser Ziel gemeint, sondern die Felskante des Hügels Lachen. Geradeaus, dann links, geht es zum Turm, wo Tische und Bänke zum Rasten einladen. Da der Turm die Bäume nicht überragt, ist die Aussicht nur nach Westen offen: auf die rechteckigen Felder der einst sumpfigen Stammheimer Ebene, im Hintergrund Irchel, Cholfirst und Randen. Der steile Abstieg nach Unterstammheim führt über eine Burgstelle. Eine Variante führt nach Oberstammheim (mit mehr und schöneren Riegelhäusern), vorbei an der Galluskapelle und weiter oberhalb der Reben mit Alpensicht nach Nussbaumen (dort Postauto nach Stammheim oder Frauenfeld). Die auf der Karte eingezeichnete Abkürzung durch die Reben oberhalb Oberstammheim ist nicht als Wanderweg signalisiert. Wer einen kurzen, steilen Aufstieg – am frühen Vormittag im Schatten – vorzieht, macht die Wanderung umgekehrt, mit dem Städtchen Stein am Rhein als Abschluss.

Jonen
— Mülau
• AG
Reussspitz
Reussspitz – so heisst der Punkt, wo die Lorze in die Reuss mündet. Dort befindet sich ein wunderschönes Naturschutzgebiet, das unzähligen Vögeln Lebensraum bietet. Wir erreichen diesen magischen Punkt, nachdem wir von Jonen aus zuerst dem gleichnamigen Flüsschen und dann dem rechtsufrigen Reussweg gefolgt sind. Der Reussdamm stammt aus dem letzten Jahrhundert, doch trotz dieses Kunstbaus ist die Natur hier von überraschender Vielfalt. Wir durchqueren die Maschwander Allmend mit ihren gut erhaltenen Riedflächen, die sich über 100 Hektaren erstrecken; ein solch grosses Feuchtgebiet ist in der dicht besiedelten Schweiz einmalig. Schmale Wassergräben mit Ufergebüsch, Auenwaldstreifen, Moore und Streuwiesen wechseln sich in harmonischer Weise ab. Bald treffen wir wieder auf die Reuss. Nachdem wir uns vorher in den Kantonen Zürich und Zug bewegt haben, betreten wir in Mühlau nun Aargauer Boden. Mit der S-Bahn kehren wir in heimische Gefilde zurück.

Tschiertschen
— Arosa
• GR
Schanfigg
Das kleine Walserdorf Tschiertschen liegt auf der linken, südlichen Talseite des Schanfiggs. Sicher weiss die Wanderleiterin etwas darüber zu erzählen, und nachdem wir die alten Walserhäuser bestaunt haben, steigen wir auf bis zum am Urdenbach gelegenen Punkt Löser. Die strengsten Höhenmeter haben wir hinter uns, und bei wunderbarem Panorama wandern wir am Fusse des Weisshorns zur Ochsenalp. Das Schanfigg wird von der Plessur durchflossen, und das Tal begleitet uns links unten auf der ganzen Wanderung. Auf der gegenüberliegenden Talseite ist wiederholt die legendäre Bergstrasse mit den 360 Kurven zu sehen, die von Chur nach Arosa führt. Wir kommen am Rot Tritt vorbei, wo wir das nach Klosters führende Tal Fondei und das nach Davos führende Tal Sapün erblicken. Höhenmeter brauchen wir keine mehr zu bewältigen. Jetzt geht es an der Prätschalp und am Prätschsee vorbei hinunter nach Arosa. Hier bleibt Zeit, das Dorf zu erkunden, bevor wir die spektakuläre Fahrt auf der Meterspur antreten. Die Reise über 25 Kilometer und 1155 Höhenmeter – über Brücken, Tobel und durch Tunnels – ist ein schöner Abschluss dieser Wanderung.

Isenthal
• UR
Musenalp
«Tü-ta-to» – die Isenthaler Strasse gehört zu den abenteuerlichsten Postautostrecken der Schweiz. Die Fahrt bietet einen imposanten Blick in ein magisch anmutendes Bergtal wie auch auf den Urnersee und den Talboden. Fern der Hektik und nahe der Natur beginnt unsere Wanderung bei der Post in Isenthal und führt am Friedhof vorbei auf dem Fahrweg dem Isithalerbach entlang durchs Chlital. Bei der Talstation der Seilbahn, einer Art Holzkiste, steigt der Weg steil zur Musenalp auf. Die Alp liegt auf der linken Seite des Talkessels am Ende des Chlitals auf 1400 bis 1600 Metern über Meer, unterhalb des Sassigrates und der Berggipfel Schlieren und Uri Rotstock im Süden. Über saftige Alpwiesen – die Isenthaler Wildheulandschaft wurde 2016 vom Landschaftsschutz Schweiz ausgezeichnet – steigen wir zum Sassigrat empor und geniessen die unverfälschte Natur sowie die atemberaubende Weitsicht auf dem Gipfel. Umgeben von einer Vielfalt an Pflanzen und Blumen steigen wir in südwestlicher Richtung zur Biwaldalp ab. Wir bestaunen die spektakulären Wasserfälle beim Bödmerwald und wandern auf dem gut ausgebauten Weg weiter nach St. Jakob.

St. Antönien
— Pany
• GR
St. Antönien
Nach der Anreise via Landquart und Küblis starten wir unsere Tour bei der 500 Jahre alten Kirche mitten im schönen Walserdorf St. Antönien. In westlicher Richtung steigen wir vorbei an uralten Walserhäusern hinauf zum Weiler Aschüel und durchqueren das wunderschöne Wildschutzgebiet Riedbüel, das im Winter nicht betreten werden darf. Via Alp Valpun wandern wir zunächst zum Chlei Chrüz und dann zum Chrüz auf 2195 Metern über Meer. Kurz vor dem Gipfel können wir einen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg erforschen (Taschenlampe mitnehmen). Bei gutem Wetter ist die Aussicht vom Chrüz phänomenal: Wir sehen die Kalkberge des Rätikons, deren Übergänge früher als Schmugglerpfade dienten, und viele markante Gipfel der Bündner, St. Galler und Glarner Alpen. Gut zu sehen sind auch die grössten Lawinenverbauungen der Schweiz am Chüenihorn. Nach der Gipfelrast steigen wir auf dem guten, aber anfänglich etwas ausgesetzten Weg in südlicher Richtung hinunter nach Pany. St. Antönien und Pany sind bekannt für einen sanften Sommer- und Wintertourismus. Wir werden deshalb sehr viel Natur geniessen können.

Start point
— Locarno Muralto
• TI
Locarno
Von Tenero steigen wir hinauf nach Contra. Der Weg führt über Treppen, zum Teil mit Natursteinmauern (Salita alla Fraccia), dann wieder durch den Wald, aber auch auf der Strasse und an einer Kapelle vorbei nach Contra. Dort geniessen wir bei der Kirche den Ausblick auf den Lago Maggiore, die bewaldeten Bergflanken sowie die Magadinoebene. Von Contra geht es leicht aufwärts bis zum höchsten Punkt bei der Ponte Romano und dem kleinen Wasserfall. Anschliessend führt der Panoramaweg an der Capèla Rota aus dem 17. Jahrhundert vorbei, damals ein Zufluchtsort auf dem Säumerpfad als einziger Verbindung zwischen Locarno und dem Verzascatal. Auf zum Teil felsendurchsetzten Wurzelpfaden wandern wir nach Ronco di Bosco und über einige Brücklein bis nach Locarno Monti. Unterwegs passieren wir den oberen Siedlungsrand von Orselina mit prächtigem Ausblick auf Locarno. Die Wanderung führt hinab zur Piazza Grande, wo jeweils das Filmfestival stattfindet, und an Läden und Restaurants vorbei zum Bahnhof Locarno. Von Locarno Monti kann individuell auch der Weg zum berühmten Wallfahrtsort Madonna del Sasso mit der Basilika und dem Kloster gewählt werden. Dieser führt gut beschildert über die stufenreiche Via Crucis hinab zum Bahnhof.

Kühlewil
— Riggisberg
• BE
Gürbetal
Nachdem wir die strengsten Höhenmeter mit dem Postauto hinter uns gebracht haben, steigen wir beim Altersheim Kühlewil aus. Immer den Gurten und die Stadt Bern im Rücken, wandern wir durch die Weiler Englisberg und Winzenried nach Süden. Viele beeindruckende Berner Bauernhäuser säumen unseren Weg, und im Weiler Fallenbach mit seinen stattlichen Gehöften können wir Gebäude aus dem Jahr 1760 bewundern. Der Speicher und der Hof mit seiner langen Söllerlaube sind wertvolle Denkmäler bäuerlicher Baukunst. Das Ofenhaus wurde restauriert; in diesem wird – von einem Verein betrieben – wieder Brot gebacken. Wir wandern weiter, und da der Weg am Felsen Guetebrünne vorbei gesperrt ist, müssen wir einen Umweg in Kauf nehmen. Wir steigen sanft hinauf auf den Längenberg und folgen diesem bis Gschneit. Das Panorama der Berner Alpen mit dem markanten Kegel des Niesen entschädigt uns für die Mehrarbeit. In Rümligen treffen wir wieder auf den offiziellen Weg, und bald sehen wir den Thunersee vor uns. Jetzt bleibt noch ein letzter Abstieg hinunter nach Riggisberg, dessen Name auf den «Berg des Königs» hindeutet.

Wattwil
• SG
Köbelisberg
Vom Bahnhof Wattwil aus überqueren wir die Thurbrücke und gelangen am Dorfende zum Aufstieg. Der Wegabschnitt bis zum Aussichtspunkt Scherrer mit dem Gasthaus Churfirsten ist steil. Er ist Teil eines der bekanntesten Wege Europas – des Jakobswegs. Hier kommen uns möglicherweise Pilger entgegen, die nach Wattwil und über den Ricken nach Rapperswil marschieren. Wir aber wandern weiter über Wiesen, Strassen und Waldpartien zum Weiler Hänsenberg. Später gehen wir den Hang entlang über ein Ried zu nächsten erwähnens- werten Steigung, die uns zum Waldschwilerberg führt. Bei guten Wetterbedingungen können wir den Weg über den Köbelisberg-Gipfel wählen; dies würde unsere Wanderung um 30 Minuten verlängern. Auf alle Fälle begeben wir uns zum Köbelisberg mit dem gleichnamigen Restaurant. Dort reicht die Aussicht vom Säntis zu den Churfirsten, zum Speer und, wenn wir Glück haben,bis hin zu Eiger, Mönch und Jungfrau. Die Abstiegsroute ist von der Schneelage abhängig. Vermutlich kehren wir via Grindlen, vorbei an der reformierten Kirche, nach Wattwil zurück. Wir überqueren eine weitere Brücke über die Thur und gelangen so zum Bahnhof.

Jakobsbad
— Weissbad
• AI
Appenzellerland
«Sonnwendlig» – so heisst das alkoholfreie Bier der Appenzeller Brauerei Locher. Und der Sonne zugewandt wollen wir auch im Winter wandern! Anfangs- und Endpunkt unserer Winterwanderung sind Bäder – aber woher haben Jakobsbad, Gontenbad und Weissbad ihre Namen? Schon um 1800 waren diese drei Orte wegen ihrer eigenen Quellen und der damals hoch im Kurs stehenden Molkenkuren und -bäder weitherum bekannt. Der Winterwanderweg vom Jakobs- zum Gontenbad führt durch eine sonnige Hochebene, die im Winter auch von Langläufern, im Sommer von Freunden des Golfsports genutzt wird. Viele verwitterte Holzhäuschen zeugen vom einstigen Torfabbau. Nach dem Gontenbad, wo das berühmte Appenzeller Mineralwasser und das Kultgetränk «Flauder» produziert werden, führt der Weg leicht abwärts zum Innerrhoder Hauptort Appenzell. Wer hier gerne verweilen möchte, um das Städtchen zu besichtigen, kann die Wanderung beenden. Wer noch länger im Schnee bleiben möchte, wandert weiter der Sitter entlang. Der Hauptfluss des Appenzellerlandes begleitet uns über Steinegg bis nach Weissbad. Im dortigen Café der Bäckerei Loosmühle können wir uns bei einem «Sonnwendlig» auf die Heimreise einstimmen. Am sonntäglichen Verschiebedatum findet in diesem Café eine «Stubete» statt, weshalb wir leider nicht einkehren können. Aber die Sonne scheint sicher schon am Samstag!

Langwies GR
• GR
Fondei
Das heimelige Bündner Bergdorf Langwies mit etlichen Walserhäusern liegt kurz vor dem bekannten Tourismusort Arosa im hinteren Schanfigg. Vom Bahnhof Langwies wandern wir zum Dorf Langwies hinauf. Hier haben wir eine schöne Aussicht auf den Langwieser Viadukt an der Strecke Chur–Arosa der Rhätischen Bahn. Das 1914 fertig gestellte Bauwerk ist denn auch das Wahrzeichen von Langwies. Steil geht es zuerst durch den Wald die Strasse hinauf. Wir schlendern weiter nach Nigg’s Egg. Von hier führt ein Weg nach Pirigen, doch wir gehen rechts ins Fondei. Auf dem breiten Winterwanderweg schützen drei Galerien vor Steinschlag und Schnee. Dann öffnet sich das Tal, und die Landschaft wird weit. Rechts sehen wir Strassberg, und im Fondei liegt eine Walsersiedlung im inneren Schanfigg. Diese Häuser werden im Sommer für Ferien genutzt, im Winter ist das Tal verlassen. Beim Bergrestaurant Casanna geniesst man bei schönem Winterwetter eine atemberaubende Aussicht. Hier machen wir Mittagsrast. Retour wandern wir auf dem gleichen Weg bis zur Abzweigung nach Pirigen, wo wir die breite Strasse bis kurz vor Langwies nehmen.

Basel Badischer Bahnhof
— Niederholz
• BS
Kleinbasel
Durch die Unterführung beim Badischen Bahnhof in Basel gelangen wir auf die andere Seite der Geleise. Unsere Wanderung führt uns zum Tierpark Lange Erlen. Wir nehmen die Route durch den Park, wo wir Interessantes über verschiedene Tiere und alte Gemüsesorten erfahren. Auch ein wunderschöner Waldlehrgarten ist hier zu finden. Bald schlendern wir an der Eisenbrücke vorbei. Auf einer breiten Strasse gelangen wir zur Wiese – das ist der Fluss, der Basel von Nordosten her zuströmt – und folgen dem Flussverlauf ins Grüne. Eine Tafel informiert uns, dass wir auf dem Hebel-Wanderweg unterwegs sind. Dieser ist nach Johann Peter Hebel, Grossdichter, Lehrer und Kirchenpolitiker, benannt. Beim Dorf Riehen sehen wir schon unser Tagesziel, den Basler Hausberg St. Chrischona, wo wir noch über 70 Treppenstufen hochsteigen können. Sein 250 Meter hoher Fernsehturm ist das höchste frei stehende Bauwerk der Schweiz. Auf dem St. Chrischona verpflegen wir uns aus dem Rucksack. Über Bettingen führt uns der Abstieg nach Hornfelsen. Nun wandern wir einige Zeit auf deutschem Staatsgebiet. Von der Brüstung aus sieht man die Hafenanlagen von Birsfelden, die Kraftwerkinsel im Rhein und einen Teil der Stadt Basel. In der Ebene angekommen, begeben wir uns zur Bahnstation Niederholz. Eine ID ist erforderlich.

Hausen am Albis
— Türlen
• ZH
Zürich Albis und Knonauer Amt: Türlersee
Unsere Halbtageswanderung beginnt bei der Haltestelle Post in Hausen am Albis. Direkt neben dem historischen Gasthof Löwen folgen wir dem Wanderweg zum Türlersee in Richtung Heisch,wo es mehrere prachtvolle Ämtlerhäuser zu bewundern gibt. Auf einer wenig befahrenen Strasse steigen wir den Südhang des Gom hinauf und geniessen auf dem ebenen Panoramaweg eine einzigartige Aussicht weit über die Moorlandschaft der Chrutzelen hinweg zum Zugersee und zu den Alpen, vom Glärnisch bis zum berühmten Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau im Berner Oberland. Beim Weiler Vollenweid überqueren wir die stark befahrene Albisstrasse und ziehen auf einem chaussierten Feldweg über die Ebene, wo sich einst der Türlersee ausdehnte. Wir überschreiten den grössten Zufluss des Türlersees und wählen für den Seerundgang zuerst den gut gepflegten Weg dem südlichen Ufersaum entlang. Schritt für Schritt geniessen wir den Blick durch Ufergehölze oder den Schilfgürtel und beobachten begeistert die zahlreichen Wasservögel: Stock-, Reiher- und Tafelenten, Blesshühner und Haubentaucher. In der grossen Bucht treffen wir auf den sagenumwobenen Hexengraben, ein schönes kleines Moortal. Ruhebänke laden uns ein, die unverbauten Seeufer mit ihrer reichen Pflanzenwelt zu geniessen. Vor dem Abfluss orientiert uns eine farbige Ämtlerwegtafel über die Entstehung des Türlersees. Unser Rundgang führt nun am Nordostufer entlang weiter bis zum Strandbad und Campingplatz. Der direkte Seeuferweg ist während der Badezeit von Mai bis September gesperrt, zu dieser Zeit müssen wird das Gelände auf einem Fussweg umgehen. Zum Abschluss unserer Wanderung geniessen wir vielleicht ein kühles Bad im See. Von der Bushaltestelle Türlersee führt uns der Bus zurück nach Zürich Wiedikon.

Sihlwald
— Knonau
• ZH
Zürich Albis und Knonauer Amt: Seleger Moor
Von Sihlwald aus wählen wir den signalisierten Wanderweg in Richtung Albishorn und Schnabellücke. Nach dem Überqueren der Sihltalstrasse biegen wir in den Spinnerweg ein. Nun beginnt der Aufstieg aufs 400 Meter höher gelegene Albishorn. Der steile Osthang des Albiskammes und die abwechslungsreichen Waldbilder zwingen die Wanderer zu mehreren Verschnaufpausen. Wir folgen vorerst dem Spinnerweg bis zum Tannboden, wo wir die ältesten und grössten Buchen des Naturparks Sihlwald bewundern. Die breite Sihlwaldstrasse führt uns anschliessend in die eigentliche Kernzone des rund 800 Hektaren grossen Schutzgebietes. Schon bald verlassen wir die Waldstrasse nach rechts und folgen dem Kiesweg, der sich den bewaldeten, steilen Hang hinaufwindet. Vor dem Kamm erreichen wir den Albishornweiher mit seinen Amphibien und Ringelnattern, kurz danach das Restaurant Albishorn, von wo aus wir eine umfassende und grossartige Rundsicht geniessen. In mehreren Schlaufen senkt sich nun der Weg zum Dorfteil Heisch von Hausen am Albis, der eine ganze Reihe sehr gut erhaltene Riegelbauten aufweist. Über die Heischer Allmend und den Farbüel erreichen wir das vielbesuchte Seleger Moor mit seinen sehenswerten Rhododendren- und Azaleenkulturen. Vom Seleger Moor gelangen wir zur freien Moränenkuppe der Egg, die uns eine wundervolle Rundsicht gewährt von den Glarner Alpen im Osten bis zum Lindenberg im Westen. Direkt vor uns überblicken wir das Dorf Ober-Rifferswil, das sich in das Tal des noch jungen Jonenbachs schmiegt. Wir verlassen das überaus schmucke Dorf in Richtung Westen und wandern über die sanft geformte Moränenlandschaft nach Wissenbach. Hier treffen wir auf eine grossartige, historische Gebäudegruppe. Wir folgen dem Wanderweg und überschreiten nach ein paar hundert Metern den Haselbach auf einer eindrücklichen Steinbrücke aus dem 18. Jahrhundert, über deren Vorgänger schon der historische Verkehrsweg von Zürich nach Luzern führte. Leicht ansteigend erreichen wir die Anhöhe, von der aus wir in der Talmulde des Haselbaches unser Wanderziel Knonau erblicken.

Adliswil
— Hedigen
• ZH
Zürich Albis und Knonauer Amt: Albisquerung
Bereits die ersten Wanderwegtafeln beim Bahnhof Adliswil informieren uns über den steilen Aufstieg zur Felsenegg. Nach kurzer Wanderzeit stehen wir bei der Talstation der Luftseilbahn Adliswil–Felsenegg (LAF) vor der Entscheidung: fahren oder wandern? Der Aufstieg zu Fuss folgt nach der Seilbahnstation zuerst dem Rellstenbach, taucht in den Wald ein und führt dann sehr steil auf dem Grat aufwärts an einigen senkrechten Sandsteinfelsen entlang, die den Namen Felsenegg dokumentieren. Auf der Terrasse des Restaurants Felsenegg bietet sich uns eine prächtige, weite Sicht auf die Stadt Zürich, das Sihltal, den Zürichsee, das Zürcher Oberland, den Säntis und die Glarner Alpen. Von der Felsenegg gelangen wir auf leicht abfallendem Wanderweg zum schönen Weiler Hinter Buechenegg, der bereits zur Gemeinde Stallikon gehört, und steigen auf einem Kiesweg nach Tägerst hinunter. Dort folgen wir vorerst der Reppischtalstrasse bis zur nächsten Bushaltestelle,wo wir rechts zum Hof Wolfen abbiegen. Eine Landwirtschafts- strasse lässt uns fast mühelos zum Müliberg hochsteigen. Im Weiler Müliberg zweigt unser Weg nach Hedingen rechts ab, Bus und Restaurant liegen nicht direkt an der Wanderroute. Durch Feld und Wald erreichen wir, nachdem wir dem Waldrand entlang gewandert sind, bei Eggmoos eine Weggabelung: Nach links führt uns der Weg via Hedinger Weiher, der einst Energiespender einer Mühle und einer Sägerei war, zum Bahnhof Hedingen. Nach rechts gelan gen wir nach kurzem Aufstieg und über ein asphaltiertes Wegstück zum natürlichen, traum haften Feldenmastobel. Über viele Treppen, Rampen, Stege und Brücklein führt der Weg hinunter zum Dorf. Nach dem Austritt aus dem Tobel stehen wir bereits bei den ersten Häusern von Hedingen und geniessen den Blick auf die Dächer der Siedlung und die zwischen 1510 und 1513 erbaute Kirche mit ihrem schönen Käsbissenturm.

Hedingen
— Obfelden Alte Post
• ZH
Am Wasser: Reuss
Der Wanderweg führt aus dem Dorf Hedingen durch flaches Ackerland zur ARA Zwillikon. Dann verläuft er durch Wald und Lichtungen, teils nahe am Flüsschen Jonen, teils auf und ab am Hang zur Wallfahrtskirche Jonental, einem kreuzförmigen Barockbau. Sehenswert sind auch die Skulpturen in der Pfarrkirche des Dorfes Jonen. Dort stehen einige schöne Freiämterhäuser mit den typischen Klebdächlein über den Fenstern der Giebelfront. Der Freiämterweg folgt weiter dem Flüsschen, jedoch nicht bis zur Mündung, denn der Reussuferweg musste wegen Erosion gesperrt werden. Er wurde verlegt an einen verlandeten Altlauf, durchquert diesen, führt durch Auenwald zur ARA Jonen-Ottenbach und um diese herum. Die Reuss erreichen wir endlich über einen Kanal, der in sie mündet. Zwischen diesen beiden Gewässern verdecken Bäume und Sträucher die Sicht, doch das ändert bald. Silberweiden neigen sich weit über den Fluss und strecken dichte Büschel rötlicher Wurzeln ins Wasser. Bei der Ottenbacher Brücke hat man die Wahl zwischen dem Gasthaus und einer Rast auf Bänken unter dem Dach des Pontonierhauses. Unser Weg verläuft nun direkt am sonnigen Ufer, dann taucht er wieder in den Auenwald ein. Beim Punkt 384 wird durch ein Streichwehr Wasser in den oben erwähnten Kanal abgezweigt (Lehrtafel). Es folgt eine parkartig ausgelichtete Partie mit Feuerstellen. Dort wo der Ämtlerweg den Fluss verlässt, lohnt es sich, noch 350 m der Reuss zu folgen, denn bei der Brücke Rickenbach lockt eine grosse Kiesbank mit Feuerstelle zum Verweilen (Variante). Zurück zum Ämtlerweg, der zur Bushaltestelle Rickenbach führt und nach einem kurzen Stück auf der Strasse wieder rechts abzweigt. In der grossen Kiesgrube links vom Weg wird Müll sortiert und Kompogas hergestellt. Dem Wegweiser Richtung Oberlunnern folgend erreichen wir den Lindenbach. Dieser überrascht durch seine unverbaute Natürlichkeit. Prallhänge an den Aussenseiten der Kurven zeigen Moränenmaterial oder Mergelschichten. Im Bachbett bilden härtere vorstehende Sandsteinschichten Stufen, über die das Wasser in tiefe Kolkbecken stürzt. Rechts vom Weg befindet sich eine grosse Obstplantage, danach folgen Brücken und eine Feuerstelle mit Bänken. Ein erfreulicher Abschluss der abwechslungsreichen Wanderung! Dank guter Signalisation ist der Weg zur Bushaltestelle in Obfelden leicht zu finden.

Uster
— Pfäffikon
• ZH
Am Wasser: Pfäffikersee
Vom Industriepfad (IP), der von Niederuster bis Bauma führt, sind hier nur wenige Stationen erwähnt. Wir erreichen ihn durch die Bahnhofstrasse beim Aabach am Fusse des Schlosshügels, wo die ersten Spinnereien entstanden. Dem Bach folgend gelangen wir zur Brauerei, einem Backsteinbau mit Kamin. Durch die Fenster kann man die Kupferkessel sehen (jenseits der Brücke links eine Gruppe von Skulpturen). Weiter dem Bach entlang und über die nächste Brücke, dann links zur mächtigen ehemaligen Fabrikhalle, die nach 1983 zur sehenswerten Wohnsiedlung «Arche Nova» mit begrüntem Innenhof umgebaut wurde. Bachaufwärts eine Reihe von Vorarbeiter- und Arbeiterhäusern, dann die moderne Siedlung «Insel» und zwei Feuerwehrspritzenhäuschen (mit Türmchen und altem Spritzenwagen). Von der dortigen Brücke steigt der IP an, zunächst auf der Strasse, dann im Wald am Fusse einer Nagelfluhfelswand verlaufend zur 1860 erbauten Wasserkraftanlage am südlichen Hang des Aabachtales. Vom Filterhaus oberhalb der Druckleitung (Tafel 19) folgen wir dem Kanal, der durch Stollen hergeleitet wird. Der IP führt dann wieder hinab zur Bahnlinie und folgt dieser bis zum Stolleneingang. Dort überquert er ein Brücklein und biegt ab in den Graben neben dem Bahndamm. Bei der Station Aathal (Tafel 21) verlassen wir den IP und steigen auf nach Seegräben. Die Aussicht auf den Pfäffikersee und die Alpen vom Mürtschenstock bis zum Tödi geniesst man am besten beim Kürbisbauernhof mit Selbstbedienungsrestaurant. Der Weg durch den Obstgarten führt zu einem Badehäuschen. Dann geht’s dem Seeufer entlang zum Ausfluss des Aabachs. Wer das Innere des Robenhuserriets erkunden will – es gibt dort Stellen mit Hochmoorvegetation (Torfmoos, Besenheide, Moosbeere) – kann kurz nach der Brücke abzweigen und dann wieder umkehren oder nach Robenhausen weitergehen. Der Uferweg führt zum Strandbad Auslikon. Dort entfernt er sich vom See und verläuft am Rand des Naturschutzgebietes zum Römerkastell Irgenhausen. Es lohnt sich, den Hügel mit der quadratischen Festung (2.–4. Jh.) zu besteigen. In Pfäffikon lädt eine schöne Uferanlage mit Kiosk, Panorama und Biotopen zum Verweilen ein. Die Kirche ist sehenswert (Fresken 1488, Chorfenster).

Rheinau
— Schaffhausen
• ZH
Am Wasser: Rhein
Auf dem Platz vor der barocken Stiftskirche (1704-1711) sind ein Stammquerschnitt einer Silberpappel, eine Zeder und zwei Mammutbäume bemerkenswert. Das Kraftwerk staut den Rhein bis nahe zum Rheinfall. Der Wanderweg auf der Schweizer Seite verläuft auf und ab durch den bewaldeten Steilhang. Im Bachbett des Höllbachs kann man Schwellen aus Kalktuff sehen, die das Wasser zu Becken aufstauen. Am Ende einer Pferdeweide führt der Weg hinunter zum Picknickplatz am Rhein mit Sitzgelegenheiten und Grill. Noch bequemer ruht man bei der Badi von Dachsen. Am Kiosk sind Tickets für die Badebecken erhältlich, das Schwimmen im Rhein ist gratis. Ab hier folgt der Weg dem Fluss, meist schmal auf einer Uferschutzmauer aus Kalkblöcken, daher für Kinderwagen und Velos nicht geeignet. Enten und Schwäne schwimmen in der schwachen Strömung. Wer direkt zum Schloss Laufen will, bleibt auf der Ostseite. Schöner ist das Erlebnis des Rheinfalls, wenn man den Steg nach Nohl überquert. Das kleine Dorf gehört zur Gemeinde Uhwiesen, mit der es nur eine Strasse über Neuhausen verbindet. Bald ist immer mehr von den brausenden Wassermassen zu sehen, bis sich beim Schloss Wörth der Fall in der ganzen Breite mit seinen Felsen präsentiert. Beim Aufstieg lässt er sich auch noch von der Seite und von oben betrachten. Über die Eisenbahnbrücke erreicht man das Schloss Laufen (Eintritt und Zugang zum Rheinfall kostenpflichtig) und die Bahnstation (Aufhebung geplant). Auf breitem Weg gehts durch Wald nach Flur lingen, wo die Brücke zum Bahnhof Neuhausen führt. Auf der Zürcher Seite bleibend findet man im Dorf mit Riegelhäusern schmale Wege, die von der Strasse weg zu zwei langen Liegewiesen am Rhein führen. Am Nordende der zweiten gibt es sogar eine Bucht mit Sandstrand. In Schaffhausen lohnt es sich, von der zum Bahnhof führenden Strasse abzuzweigen in die Altstadt. Am Fronwagplatz und an der breiten Gasse «Vorstadt» sind besonders schöne Häuser mit Erkern und Malereien, und zahlreiche Gaststätten (auch eine italienische Gelateria) laden zum Einkehren ein.

Rämismühle-Zell
— Winterthur Töss
• ZH
Am Wasser: Töss
Wegen des starken Gefälles und Waldrodungen gab es oft katastrophale Überschwemmungen.1877–1895 wurde die Töss korrigiert mit seitlichen Dämmen und Steinmantelsperren im Flussbett, welche die Erosionskraft brechen. Am Fuss dieser Schwellen bilden sich Wasserwalzen, die Badende in den Tod reissen können. Bei langer Trockenheit ist oft nur noch an diesen Stellen Wasser zu sehen (Grundwasseraufstösse). Wegen der unberechenbaren Wasserführung wurde zwischen Wila und Winterthur zur Nutzung der Wasserkraft ein Kanalsystem mit Ausgleichsbecken gebaut. Der «Wasserlehrpfad Töss 1991» erklärt auf blauen Tafeln viel Wissenswertes. Der Tössuferweg ist fast durchgehend belagsfrei und breit. Er verläuft oft auf dem Damm. Unterhalb Rämismühle wird der Durchfluss gemessen, kurz vor der Brücke, wo der Weg aufs linke Ufer wechselt. Wo die Töss sich dem Steilhang nähert, ist das grösste Ausgleichsbecken, das Naturschutzgebiet Himmerichweiher (Wasservögel). Man kann ihn umwandern. In Rikon steht links neben der Metallwarenfabrik Kuhn ein altes Haus (1627) mit Glockentürmchen. Nach der nächsten Kurve der Töss entfernt sich der Weg vom Fluss und folgt dem wasserreichen Kanal am Steilhang zum Naturschutzgebiet Au. Durch das Auenwäldchen zweigt rechtwinklig ein Weg ab zum Kanal mit Brücke und Schleusen. Die Wanderung verläuft links dem Kanal entlang zum imposanten Aquädukt (Lehrtafel). Mutige können die Töss hier auf einem Schwemmsteg (Lehrtafel) überqueren und auf dem rechten Ufer weitergehen zur Strassenbrücke. In Kollbrunn hat die ehemalige Spinnerei einen Stausee. Der Wanderweg folgt jedoch der Töss bis Sennhof. Kurz vor dieser Siedlung wird der Kanal durch einen Düker unter dem Fluss durchgeführt. Über die Sennhofbrücke nehmen wir die Abkürzung längs dem Kanal am linksseitigen Berghang, wo der steile Brüelbach kurz vor der Kyburgbrücke Sandstein- und Mergelschichten freigelegt hat. Nachher folgt der Wanderweg auf dem rechten Uferdamm der Töss, die hier – in der Grossstadt Winterthur! – durch den stillen Wald rauscht, ohne Motorenlärm. Bei der Mittleren Au wurde der Fluss renaturiert, das Flussbett erweitert. Beim Ritplatz lädt eine Waldschenke zum Einkehren ein. Von der Haltestelle Töss im gleichnamigen Industriequartier fahren Trolleybusse zum Hauptbahnhof Winterthur.

Weisslingen
— Effretikon
• ZH
Tobel: Tätschtobel
Eine abwechslungsreiche Tobel-Halbtageswanderung auf signalisierten Wegen führt in die Landschaftskammer südlich Winterthur. Ausgangsort ist Weisslingen. Nach dem Siedlungsgebiet führt ein Wiesenweg steil hinauf zum Dickiwald und dann als Höhenweg Richtung Agasul, einem Ort mit einem erklärungsbedürftigen Namen. Vor diesem Zwischenziel blinken der Brauiweiher und bei guten Sichtverhältnissen aus der Ferne der Alpenkranz entgegen. Der Name des Weilers Agasul reicht zurück ins 8. Jahrhundert und bedeutet Schweinepferch des Ago; weil der Ort jedoch auch die Überlieferung einer Hirschtränke kennt, wählten dieOrtsbürger als Wappen einen stolzen Hirsch anstelle des profanen Schweines… Etwa eine Viertelstunde nach Agasul Richtung Illnau tauchen wir in den Wald zwischen Luckhausen und Horben ein, und beim Weiler Tätsch zeigt der Wegverlauf steil nach unten – unvermittelt stehen wir am Fusse eines Giessens, dem Tätschfelsen, und können dann un- seren Weg im schmalen Tobel fortsetzen. Wie andere Giessen auch, strahlt der Tätsch felsen im Winter oft als grandiose Eisskulptur den Wandernden entgegen. Sanft abwärts dem Hüener bach entlang, die Hauptstrasse und das Flüsschen Kempt (tiefster Punkt der Wande- rung) überquerend und wieder hinauf – das Zwischenziel Kirche Illnau ist erreicht. Die Kirche mit ihrem massigen Chorturm reicht ins 12. Jahrhundert zurück. Von den beiden je eine Stunde dauernden Wegvarianten nach Effretikon wählen wir die südliche über den Walter-Roderer-Weg, das Naturschutzgebiet Örmis und den Weiler Bisikon. Das nun folgende Büzenriet zwischen Bisikon und Effretikon ist heute ein grosses Familiengartenareal. Kurz vor dem Endpunkt Bahnhof Effretikon kann man bei der Ruine Moosburg (eine Gründung der Kyburger 1254, zerstört 1444) noch kurz in die Mittelaltergeschichte eintauchen.

Elgg
— Elgg Bahnhof
• ZH
Tobel: Farenbachtobel
Der nördliche Teil dieser Rundtour ist bekannt als Abschnitt der Wanderstrecke vom Bahnhof Elgg über den Schauenberg nach Turbenthal – einer vor allem zwischen Frühling und Herbst abwechslungsreichen Wanderung mit schönem Panoramablick vom Schauenberg aus. Ab der S-Bahn-Station orientieren wir uns an den gelben Schildern, die in südlicher Richtung zum Farenbachtobel und zur Guwilmühle weisen. Nach rund 20 Minuten erreichen wir bereits den Farenbach, und bald erfreuen wir uns am idyllisch gelegenen Fischgewässer mit dem einfachen Namen Weiher. Der gut ausgebaute Wanderweg führt nun kontinuierlich und einige Male die Bachseite wechselnd aufwärts zum Giessen unmittelbar vor dem Ausflugs restaurant «Guwilmüli», einem schmucken Bau mit Fachwerkgiebel aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Nun verlassen wir die Schauenberg-Route und treten via Sennhof nordwärts den Rückweg Richtung Schloss und Städtchen Elgg an. Kurz vor Burghof ist mit 650 m ü. M. der höchste Punkt der Rundwanderung erreicht, und eine prächtige Weitsicht in den Thurgau entschädigt für manchen Schweisstropfen. Das nahe Schloss Elgg, dessen Anfänge sich ins 12. Jahrhundert datieren lassen, befindet sich zwar in Privatbesitz, aber die benachbarte «Schlossschenke» lädt jedermann zum Verweilen ein. Noch eine gute Viertelstunde, und wir erreichen den Marktflecken Elgg. Die Gemeinde weist zu Recht auf ihre wechselvolle, lange Geschichte hin, war das Städtchen doch schon in römischer Zeit ein bedeutungsvoller Ort gewesen. Elgg erfreut sich deshalb vieler Traditionen: Neben dem heute noch bestehenden Markt gilt das Dorf mit 20 Wasserspendern als eines der brunnenreichsten. Und die «Elggermannen» werden dort mit Stolz noch so genannt, derweil sie im übrigen Kanton Zürich simple «Grittibänzen» sind! Eine letzte Viertelstunde Marsch, und die S-Bahn führt uns zurück in heimatliche Gefilde.

Burgwis
• ZH
Wandertrophy 2025: Elefantenbach
Das Werenbachtobel gehört zu den eindrücklichsten Tobellandschaften Zürichs. Es entstand im Laufe der letzten 10000 bis 15000 Jahre, nachdem sich der Linthgletscher gegen Ende der letzten Eiszeit aus der Gegend von Zürich zurückgezogen hatte. Ab Tramstation Burgwies beginnt der leichte, romantische Aufstieg durch das Weren- bachtobel. Wir folgen dem Bachlauf bis Trichtenhusen. Ein kleiner Abstecher (2 Min.) zum al- ten Müh le rad lohnt sich allemal. Die beiden Gasthöfe laden zum Verweilen ein. Die Lokalität Trichtenhusen wird erstmals 946 urkundlich erwähnt, und die dazugehörige Mühle besteht mit Sicherheit seit 1417. Weiter führt der Weg über die Strassenbrücke, dann nach links und steil hinauf über eine längere Treppe Richtung Witikon. Immer geradeaus auf dem Trichtenhausen-Fussweg nähern wir uns Witikon. Witikon ist ein Quartier der Stadt Zürich. Die ehemalige selbständige Gemeinde wurde 1934 eingemeindet und bildet heute zusammen mit Fluntern, Hottingen und Hirslanden den Kreis 7. Wir durchqueren den alten, recht intakten Dorfkern. Nach links gehend folgen wir der Trichterhausenstrasse bis zur Kreuzung. Über die Kreuzung geradeaus Richtung Burgwis kommen wir bald zur Abzweigung, wo der Elefantenbach beginnt. So wird der Bach im Stöckentobel genannt – Sinnbild dafür ist der steinerne Ele- fant, den der Verschönerungsverein Zürich 1898 weiter unten ins Bachbett baute. Woher der nicht alltägliche Name stammt, ist nicht geklärt. Doch bereits auf der Wildkarte aus den Jahren 1843-1851 wird der Bach durch das Stöckentobel als «Elephantenbach» bezeichnet. Der Stöckentobelweg führt uns direkt zum Elefanten. Er steht mitten im Bach und lädt zum Spielen und Verweilen ein. Eine Feuerstelle mit Sitzgelegenheit steht ebenfalls zur Ver- fügung. In einem Tunnel unterqueren wir dann die Witikonerstrasse und erreichen bald die Tramhaltestelle Burgwis, Ausgangspunkt dieser Zweitobelwanderung.